Porto Lagos, im Kielwasser

Nun sind alle Formalitäten erledigt, Arthur und Urs aklimatisiert, es kann los gehen. Doch das ist nicht so einfach, die vielen Mooringleinen von den Fischerbooten hängen am Kiel und Ruderblatt, zurück an den Steg, Leinen lösen und Fischerboote verholen, dann sind wir entfesselt. Anker auf! 

Doch die Kette kommt nur 4 Meter rein, danach ist sie voller Muscheln und Seepocken. Die Ankerwinsch dreht nicht mehr, sie ist voller Muschelschalen. Nun ziehen wir den Anker von Hand rauf, soweit wir können, denn er hat sich irgendwo da unter verheddert. Zum Glück ist dieser Teil der Kette sauber, da sie im Dreck gelegen ist. Nun gibts ein vor und zurück mit dem Schiff bis der Anker unter dem "Corpo morto" rauskommt. Endlich sind wir frei, Porto Lagos wollte und nicht los lassen. 

Zu allem Unglück dreht auch das Bugstrahlruder nicht. Da haben sich über die beiden Sommermonate so viele Muschen um den Propeller gelegt, dass beim Startversuch, der Sicherheitssplint gebrochen ist. 

 

Unser Ziel für heute ist die Insel Thassos, wir haben guten Wind aus Südosten und kommen am Nachmittag im grossen Hafenbecken von Thassos an. Das Schiff läuft unter Motor nur 4 Knoten, sicher ist auch der Propeller voller Seepocken und Muscheln. Wir schaffen es im Hafen anzulegen, ohne Bugstrahler und mit schwacher Motorleistung. 

Wir bleiben einen Tag, besichtigen zusammen das Amphitheater oberhalb der Stadt und ich muss nachher den Propeller von den Muscheln befreien. Also Flossen anziehen, Taucherbrille auf und runter unters Schiff. Der Propeller sieht schlimm aus, doch mit dem Spachtel lassen sich die Muscheln gut abschaben. 

Damit die Ankerwinsch wieder gut drehen kann, nehmen wir sie zum Xten mal auseinander, reinigen alles von den Muschelresten und beim Zusammenbauen kommt zusätzlich eine Unterlagsscheibe eingelegt, damit die Schutzkappe beim Festziehen nicht mehr streift. Diese Ankerwinsch hat mir schon viele schlaflose Nächte bereitet. 

Wir verlassen den Hafen und suchen uns eine ruhige Ankerbucht. Thassos ist eine grüne Insel, viel Wald und tolle Strände. 

Am nächsten Tag segeln wir rüber nach Samotraki, Urs versucht Fische zu fangen, leider die ganzen drei Wochen erfolglos.

Nun sind wir schon fast eine Woche zusammen auf dem Schiff jetzt hat jeder auf dem Schiff seine Aufgabe gefunden und das Landleben ist fast vergessen. Wir freuen uns auf die Abenteuer an Bord und vielen Entdeckungen auf den griechischen Inseln.

Wir geniessen den Abend im Hafen von Samotraki in einem Fischrestaurant beim kleinen Fischerhafen.

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